ESV,Eisenbahner Sportverein Vereinsgeschichte - ESV-St. Pölten

ESV-St. Pölten

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Vereinsgeschichte

Über uns

80 Jahre ESV St. Pölten – ein Rückblick

1936 wurde der „Sportverein der Bediensteten der Österreichischen Bundesbahnen" mit den Sektionen Fußball, Handball, Gymnastik, Turnen, Tennis, Wintersport, Faltboot, Eisschießen und Foto gegründet.
Vorläufig gab es etwa 100 Mitglieder.

1937  konnten die Eisschützen die Bundesmeisterschaft gewinnen.

1938  wurde der Sportverein den deutschen Reichssportorganisationen unterstellt und erhielt den Namen „Eisenbahnersportverein des Reichsausbesserungswerkes St. Pölten". Viele Mitglieder, die auch Angehörige der Sozialistischen Partei waren, wurden verhaftet. Einige kamen wieder frei, viele verschwanden, über ihr Schicksal kann man heute nur mehr Vermutungen anstellen.

1939  kamen noch folgende Sektionen hinzu: Eislaufen, Leichtathletik, Stemmen, Radfahren, Tischtennis, Kegeln, Segelflug und Kleinkaliberschießen sowie als Kuriosum Mandolinenspielen.

Kriegsbedingt entfielen in den folgenden Jahren praktisch alle sportlichen Tätigkeiten. Einzige Ausnahme war der militärisch gedrillte Lehrlingssport, hatte aber mit dem Eisenbahnersport wenig zu tun.

Bei dem schweren Bombenangriff auf St. Pölten fielen lediglich 4 Bomben auf die Gleisharfe vor den Werkshallen. Die Hauptwerkstätte St. Pölten war deshalb die einzige Eisenbahnwerkstätte, die den Krieg fast unbeschädigt überstand. Noch während südlich von St. Pölten von Wilhelmsburg über Traisen bis Hainfeld die letzten schweren Kämpfe tobten, begannen russische Eisenbahnpioniere die Gleise vor den Werkshallen der Hauptwerkstätte instand zu setzen. Viele Werkzeug- maschinen wurden von den deutschen Truppen beim Rückzug abgebaut und abgefahren. Der Zug mit den Werkzeugmaschinen wurde in St. Valentin aufgefunden. Die weißrussischen Eisenbahnpioniere und einige Werkstättenangehörige (meist Lehrlinge) holten den Zug zurück. In Amstetten wollte eine mongolisch aussehende Truppe den Zug in den Osten wegbringen. Es kam zu einer Schießerei zwischen den Eisenbahnpionieren und den Mongolen. Die Eisenbahnpioniere behielten die Oberhand, es gab Verwundete, möglicherweise auch Tote, aber die notwendigen Werkzeugmaschinen trafen in der Hauptwerkstätte ein. Deshalb konnte bereits am 1. August 1945 der Betrieb in vollem Umfang aufgenommen werden. Dass dabei weißrussische Einbahnpioniere einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten, ist heute so gut wie unbekannt. (Quelle: Franz Kaudela, damals Lehrling, der mit den Eisenbahnpionieren den Zug zurückholen musste).

Durch den Einsatz der Eisenbahnpioniere wurde es möglich, dass bereits im Oktober 1945 der ESV von den wenigen überlebenden Mitglieder reaktiviert werden konnte. Die Tätigkeiten bezogen sich vorerst aber auf die Beseitigung der Kriegsschäden auf den Sportstätten. Am 2. August 1946 fand die erste offizielle Generalversammlung des „neuen" ESV St. Pölten statt. Dabei erfolgte eine Neuaufstellung der Sektionen. Viele Sektionen, unter der deutschen Reichssportorganisation gegründet, wurden aufgelöst bzw. in andere Sektionen integriert.

Bis 1970 waren praktisch nur Eisenbahner und ihre Angehörigen Mitglieder des ESV. Um die Gemeinnützigkeit des ESV zu erhalten, konnten nun auch Nichteisenbahner („Private") Mitglied des ESV St. Pölten werden.

1986  hatte der ESV St. Pölten 3000 Mitglieder, dieser Stand ist seither fast unverändert.

Die Sektion MCC konnte 1959 am südlichen Rand der Hauptwerkstätte St. Pölten von den ÖBB ein Areal mieten und baute darauf eine kleine Werkstätte und einen Waschplatz.
Die Werkstätte bestand aus Teilen der ehemaligen „Franzosenbaracken", einem Gerüst aus Eisenrohren und hölzernen Seitenwänden und einem Blechdach.
(Anmerkung: Bei Kriegsausbruch wurden 181 gefangene französische Soldaten zur Arbeit in das RAW St. Pölten (Reichsausbesserungswerk) verpflichtet und in eigenen Baracken, die den Namen Franzosenbaracken erhielten und die am Südrand des RAW aufgestellt wurden, untergebracht.)
In dieser Werkstätte konnten die Sektionsmitglieder ihre Autos pflegen und warten.

Ab 1985 traten verschärfte Bestimmungen hinsichtlich des Brandschutzes ein, sodass die Betriebsfeuerwehr der HW eine Schließung des Werkstättengebäudes androhte. Die Sektion MCC musste deshalb den Neubau der Werkstätte in Betracht ziehen und die dazu notwendigen finanziellen Mittel aufbringen.

Am 29.8.1989 fand die erste Bauverhandlung statt. Am 11.1.1990 stellte der Hauptverein den Antrag für eine Erweiterung des Baues, damit auch andere Sektionen und Büroräumlichkeiten untergebracht werden können. Am 16.4.1991 erfolgte die Bauverhandlung für die Erweiterung und am 14.8.1991 kam es zum Baubeginn. Die Fertigstellung wurde Mitte des Jahres 1997 gefeiert.
 

 
 



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